Ein optimaler Produktinnovationszyklus mithilfe von Lean UX Prototyping.
Bis zu 7 Mitarbeitende von Young Digitals
CEO
Bis zu 7 Mitarbeitende von Young Digitals
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Das E-Commerce-Unternehmen Checkout Charlie GmbH (bis Juni 2020: Sparwelt GmbH) betreibt das reichweitenstarke Internetportal Sparwelt. Es steht hinter verschiedenen Verbraucher- und Gutscheinportalen und ist damit eine wichtige Schnittstelle zwischen Online-Händler und KonsumentInnen. Mit dem Ziel, neue Kundengruppen zu erreichen, plante das Unternehmen im Jahr 2017, seine bestehenden Angebote auch auf den stationären Handel, Offline-Dienstleistungen sowie die Gastronomie auszubauen. Im Hinblick auf dieses ehrgeizige Vorhaben entschied sich das Management für eine Zusammenarbeit mit einem externen Partner. Die Wahl fiel auf die BeraterInnen der Young Digitals, welche das Projekt von der Konzeption, über die Validierung und das Prototyping bis hin zur Entwicklung der Apps für EndverbraucherInnen sowie den stationären Handel begleiten sollten. So konnte das Berliner Beratungsunternehmen die spannende Geschäftsidee parallel zum operativen Tagesgeschäft vorantreiben und erfolgreich realisieren.
Der Weg eines erfolgreichen Digitalproduktes mit hoher Endnutzerreichweite in die analoge Welt ist gewiss kein leichter und geht in der Regel mit hohen Investitionen einher. Mit einem strukturierten Projektvorgehen, dem richtigen Expertenwissen und sauberen Methoden konnte E-Commerce-Spezialist Checkout Charlie diesen Weg jedoch meistern. Die BeraterInnen der Young Digitals stellten mit einem Vorlauf von wenigen Wochen ein interdisziplinäres Projektteam auf, bestehend aus Business Analysts, Product OwnerInnen, UX DesignerInnen und Prototyp-EntwicklerInnen. Dieses absolvierte in enger Kooperation mit der Geschäftsführung und dem gesamten Unternehmens-Team von Checkout Charlie die Innovationsstrecke eigenständig.
In einem ersten Schritt modellierte das Projektteam zusammen mit den BeraterInnen der Young Digitals die Geschäftsidee für das Couponing-Netzwerk Sparwelt als Value Proposition Canvas und zerlegte dieses in seine Bestandteile. Das Canvas diente als Grundlage für die Planung aller weiteren Tätigkeiten, indem die enthaltenen Hypothesen und Risiken bzw. die zu ihrer Klärung vorgesehenen Experimente in das Backlog eines Kanban Boards übertragen wurden (‘To Do’).
Zunächst sollten die Bedarfshypothesen und die synergiebasierte Lösungsidee validiert werden (Problem-Solution-Fit). Den zugeteilten Aufgaben entsprechend führten die Young Digitals zunächst Nutzerinterviews zur Problem- und Bedarfsvalidierung durch. In einer flankierenden Wettbewerbsanalyse ließen sich Stärken und Schwächen der vorhandenen Angebote bewerten und Potenziale ableiten. Durch schlankes UX Prototyping gelang dies binnen nur drei Monaten.
Anschließend prüfte das Projektteam die Marktfähigkeit. Nach diesem Product-Market-Fit konnten die Apps entsprechend den Anforderungen der zwei künftigen Nutzergruppen entstehen: Für InhaberInnen von lokalen Geschäften entwickelte das Dev-Team der Young Digitals innerhalb von drei Wochen eine webbasierte App. Hier sollten eigenständig User Accounts angelegt und Gutscheinaktionen erstellt werden. Im selben Zeitraum entstand eine App für KonsumentInnen – umgesetzt als native iOS- und Android-App auf Grundlage des Ionic-Frameworks. Sie wurde den Mitarbeitenden von Checkout Charlie für einen Betatest zur Verfügung gestellt und über mehrere Wochen hinweg im Realbetrieb getestet.
Rückmeldungen von KonsumentInnen und LadenbetreiberInnen wurden über die Apps erfasst, ausgewertet und im Rahmen einer schlanken Entwicklung entlang des Nutzerbedarfs (Lean UX) unmittelbar umgesetzt. Zum Abschluss folgten qualitative Interviews und die Auswertung der User Activity. Die eingangs aufgestellten Hypothesen ließen sich verifizieren oder falsifizieren und darauf basierend eine Einschätzung des Potenzials treffen.
Gemeinsam mit den Young Digitals konnte Checkout Charlie nahezu ‘aus dem Stand’ innerhalb von vier Monaten einen vollständigen Innovationszyklus durchlaufen und früh zentrale Erkenntnisse zu einer digitalen Geschäftsidee gewinnen. Die Young Digitals setzten dafür gemäß dem Lean UX Konzept mehrere Zielgruppen-Apps als Prototypen um und entwickelten diese anhand direkter Rückmeldung entlang des Nutzerbedarfs weiter. So gelang eine Verprobung des Couponing-Netzwerks für physische Ladengeschäfte. Hierbei mussten weder eigene Kapazitäten von der Weiterentwicklung des Hauptproduktes abgezogen noch hohe Opportunitätskosten in Kauf genommen werden. Außerdem übernahmen die Young Digitals die Berechnung des Business-Cases und die Vorstellung vor der RTL-Gruppe als Inhaber von Sparwelt.
Im Rahmen weiterer Folgebeauftragungen stand das Team der Young Digitals dem Unternehmen weiterhin zur Seite. In ‘blended’ Teams mit internen MitarbeiterInnen konnten die Young Digitals in der gemeinsamen Projektarbeit Kenntnisse und Erfahrungen über nutzerzentrische Entwicklung auf die Organisation übertragen und das Innovationspotenzial von innen stärken.